Wofür ist etwas gut?

 

Viele von uns haben die Frage nach dem "Wofür?"
in ihrer Kindheit mit einer Blockade versehen
- doch die Antwort darauf birgt viel Lebensfreude,
wenn sie sich für uns stimmig anfühlt.

 

5.2.2015

 

Vor ein paar Tagen hat ein Mann zu mir Kontakt aufgenommen mit dem Ziel, mich persönlich mehr kennenlernen zu wollen und Gedankenaustausch zu pflegen. Doch ich vermutete, dass hinter seinem Wunsch mehr steckte und fragte nach. Wofür soll das gut sein? Leider ist er nicht konkreter geworden - und so schrieb ich ihm, dass ich irgendwann einmal auf ihn zukommen würde, wenn ich mehr Zeit hätte. Daraufhin betonte er, dass es ihm ein Anliegen sei, mich doch ziemlich bald einmal zu treffen - also nicht irgendwann einmal. Und so wurde deutlich, dass hinter seinem Impuls doch ein konkreteres Ziel steckte, denn sonst hätte er einfach loslassen können und meine Botschaft als "Jetzt nicht" annehmen können.

 

Ich fragte mich, wozu mir das Universum diesen Austausch zu dieser Person serviert hat - und mir wurde etwas deutlich:

Ich verfolge hier die Mission, die Resonierenden Empfindungen in der Gesellschaft breitflächig bewusst zu machen. Dabei gibt es einen Anteil in mir, der immer noch darauf wartet, "entdeckt" zu werden. Dieser Anteil hofft, dass jemand diese Website hier liest, davon absolut begeistert ist, Kontakte zu Filmproduzenten hat und sofort eine Idee entwickelt, wie man dieses Anliegen in die Tat umsetzen kann.

Wenn ich mir nun vorstelle, dass ich zu dem momentanen Zeitpunkt auf jemanden in der Öffentlichkeit zugehe und mir seine Aufmerksamkeit von ihm wünsche, dann kann ich mir jetzt endlich auch konkret vorstellen, dass mein Gegenüber ein großes Fragezeichen hat und nicht weiß, was ich genau will. Er würde sich fragen: "Wofür ist das alles gut?" - und hier müsste ich eine konkrete Antwort liefern können.

 

So, wie ich mir von diesem oben erwähnten Mann gewünscht habe, dass er mir sein konkretes Anliegen mitteilt, damit ich entscheiden kann, wobei und ob ich überhaupt mitmachen möchte, könnte es anderen beschäftigten Menschen genauso gehen. Will ich also Wissenschaftler und Fernsehen und Produktionsfirmen mit ins Boot holen, dann muss ich etwas ganz Konkretes vorlegen, wie z. B. ein ausführlich ausgearbeitetes Drehbuch für einen Dokumentationsfilm, den ich plane.

DANN sehen die Menschen viel besser, wofür ich sie brauche, und können besser entscheiden: Ja, sie machen mit, oder sie machen nicht mit.

 

Durch den Kontakt zu diesem Mann ist mir bewusst geworden, wie unkonkret mein eigenes Anliegen noch geformt ist und wie wichtig es ist, absolut klar zu haben, wofür ich genau Unterstützung und Hilfe brauche. Je mehr Klarheit, umso intensiver die Energie.

 

Das bedeutet, ich mache mich nun auf den Weg, das ganze Projekt noch konkreter zu gestalten. Im Moment tendiere ich dazu, eine Dokumentation über die Resonierenden Empfindungen drehen zu wollen.

Für die Ausarbeitung dieses Plans brauche ich Zeit. Das möchte ich ab nächster Woche Schritt für Schritt entwickeln - so, wie ich heute und morgen auch an der Empathie-Schule bastle und das gesamte Konzept noch einmal mit vielen praktischen Übungen ausbaue.

Im Januar war mehr dran, Klarheit in verschiedenen Bereichen zu bekommen - und jetzt im Februar ist mehr die Praxis dran, vermute ich ... schau´n wir mal ...

 

Wahrscheinlich melde ich mich hier wieder, wenn ich nächste konkrete Schritte fertig realisiert habe - und weiß natürlich jetzt noch nicht, wann das sein wird. Im Moment arbeite ich das Konzept für das kommende Empathie-Wochenende in Karlsruhe aus. Ich freue mich sehr darauf und bin äußerst gespannt, was bei all unseren praktischen Empathie-Experimenten herauskommen wird.

 

Zum Schluss noch einmal zu der Frage "Wofür?":

Oft lassen wir einfach mit uns machen und erlauben uns nicht, unser Gegenüber von Anfang an konkret darüber auszufragen, wofür genau etwas gut ist. Wenn wir das als Kinder getan hätten, wären manche Erwachsene ungeduldig oder ärgerlich geworden. Stelle ich mir z. B. vor, ich hätte permanent meine Lehrer in der Schule damit genervt, wofür genau das gut sein soll, was ich da gerade lerne, und wofür es überhaupt gut ist, in die Schule zu gehen und dort etwas zu lernen, was ich genauso gut zu Hause lernen könnte, wären bestimmt keine positiven Reaktionen gekommen. Also haben wir als Kinder aufgegeben, nach dem "Wofür?" zu fragen.

Wenn wir diese Frage als Erwachsene wieder in unser Leben einführen, würden wir viel schneller und klarer entscheiden können, ob wir bei einem Ziel mitmachen oder ob wir uns davon distanzieren.

Je klarer die Antwort auf ein "Wofür ist das gut?" lautet, umso klarer ist unser Stimmigkeitsgefühl. Stimmig für uns? Oder nicht stimmig? Und je klarer wir das fühlen können, umso energievoller fühlen wir uns.

 

 

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© Copyright 2015 Olaf Jacobsen

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